Warum du zum Optimisten werden solltest

Die Wichtigkeit der positiven Gedanken habe ich hoffentlich deutlich genug gemacht. Optimismus ist auch eine Art positiv zu denken, nur dass sich Optimus auf unsere Zukunft bezieht. Der Duden definiert Optimismus als „Lebensauffassung, die alles von der besten Seite betrachtet; heitere, zuversichtliche, lebensbejahende Grundhaltung“.

Ich finde die Definition ein bisschen dürftig. Mir ist die Definition des Dudens nicht differenziert genug. Optimismus kann nämlich auch kleiner ausfallen. Christopher Peterson unterscheidet zwischen zwei Arten von Optimismus, die meiner Meinung nach prima passen. Laut ihm gibt es Big und Little Optimismus. Den kleinen und den großen Optimismus.

Der kleine Optimismus beschreibt, wie der Name sagt, die kleinen alltäglichen Dinge, die Tatsache, dass ich glaube, dass mein Bus mich Morgens pünktlich zur Arbeit fahren wird, dass ich meine Hausarbeit pünktlich fertig schreiben werde, dass mein Date mich Abends nicht versetzten wird. Der kleine Optimismus ist quasi unser Alltags-Optimismus.

Der große Optimismus ist eher ein übergreifender, größerer Glaube, an eine strahlende Zukunft. Der tiefe Glaube, dass alles gut oder noch besser wird. Er bezieht sich weniger auf konkrete Ergebnisse oder Ereignisse, ist eher ein unterschwelliger Glaube, der alles begleitet. Aus diesem Glauben können wir Energie und Kraft ziehen, während der kleine Optimismus eher dafür sorgt, dass wir bestimmte Dinge erledigen – wie beispielsweise die Hausarbeit fertig schreiben.

Sony Lyubomirksky ergänzt noch eine Art von Optimismus, sie nennt es den „ganz kleinen“ Optimismus. Ich denke, den ganz kleinen Optimismus kenn wir auch alle. Dies ist der Glaube, dass auch ein beschissener Tag irgendwann zu Ende geht und ein neuer Morgen kommt, der Glaube, dass wir es irgendwie durch den Tag schaffen. Diese Art von Optimismus ist meiner Meinung nach nicht zu vernachlässigen, denn wenn wir gerade eine schwierige Phase in unserem Leben durchmachen, kann dieser uns helfen diese zu überstehen. Hast du mal eine wirklich fiese Trennung durch gemacht? Mit 17 wurde mir von meinem ersten Freund das Herz ziemlich gebrochen. Wochen- und Monatelang war ich niedergeschlagen und hatte nicht das Gefühl, dass ich irgendwann wieder glücklich sein kann. Ein paar Jahre später, während der nächsten Trennung, wusste ich, dass auch die Phase des Liebeskummers irgendwann wieder vorbei geht. Natürlich tut es trotzdem noch weh, wenn einem das Herz gebrochen wird, man wird ja nicht einfach immun, aber ich wusste auch, dass der Schmerz mit der Zeit weniger werden würde. Und allein dieser Gedanke, dass ich einfach nur Tag für Tag überstehen müsste, hat schon dazu geführt, dass ich mit dem zweiten Liebeskummer sehr viel besser umgehen konnte.

Warum Optimismus wichtig ist:

Optimismus ist unter anderem aus dem Grund wichtig, dass unsere Erwartung von einem bestimmten Ereignis auch das Ergebnis dieses Ereignisses beeinflusst. Dieser Effekt nennt sich Selbsterfüllende Prophezeiung.

Optimismus motiviert uns an unseren Zielen zu arbeiten und auch bei Schwierigkeiten nicht aufzugeben. Ist ja auch klar, wenn wir optimistisch in die Zukunft blicken, dann glauben wir ja auch, dass unsere Ziele erreichbar sind. Das sorgt auch dafür, dass Optimisten eine bessere Arbeitsleistung zeigen, als Pessimisten*.

Optimisten berichten von höherer Selbstachtung, weniger Depressionen und Angstsymptomen. Auch das ergibt Sinn. Wenn wir optimistisch in unsere eigene Zukunft blicken, glauben unsere Ziele erreichen zu können, ist es nur logisch, dass wir ein größeres Selbstbewusstsein und weniger Angst vor der Zukunft entwickeln. Wir fühlen uns gut, haben mehr Energie und das Gefühl unsere Zukunft beeinflussen zu können.

Übrigens, werden wir von anderen Menschen auch mehr gemocht, wenn wir Optimisten sind**. Wir können besser mit Beziehungskrisen umgehen und als Eltern sind wir meistens engagierter und einfühlsamer***.

Optimismus sorgt auch dafür, besser mit schwierigen Zeiten umgehen zu können. In Zeiten von Stress, geht es Optimisten deutlich besser. Anstatt dass sie schwierigen Situation einfach hingeben und Hoffnung verlieren, nehmen Optimisten die Situation wie sie ist und machen konkrete Pläne um mit dieser Situation besser umgehen zu können. Dies trifft beispielsweise zu, wenn wir eine schreckliche Diagnose bekommen. Optimisten akzeptieren die Situation so wie ist und versuchen das Beste daraus zu machen, versuchen vielleicht sogar daran wachsen zu können. Es geht sogar so weit, dass die Forschung herausgefunden hat, dass Menschen mit mehr optimistischen Gedanken physisch gesünder sind! Optimismus schützt sogar vor Herzkreislauferkrankungen. Beispielsweise hatten Niederländische Männer mit dem größten Optimismus eine 25% kleinere Wahrscheinlichkeit an Herzkrankenheiten erkranken. Gleichzeitig hatten die Männer mit dem höchsten Pessimismus eine 25% höhere Wahrscheinlichkeit Herzkrankheiten zu erleiden. Und das übrigens völlig unabhängig von Gesundheitsverhalten, also Ernährung, Sport, Gewicht oder Rauchen****. Heißt also, vergiss die gesunde Ernährung, werde einfach Optimist!

Wie du es schaffst Optimist zu werden? Bleib dran, das erfährst du dann nächste Woche!

Quellen:

*Carver, C.S., & Scheier, M.F. (2005). Optimism. In Snyder, C.R., & Lopez, S. J. (Eds), Handbook of Positive Psychology. New York: Oxford University Press.
**Helweg-Larsen, M., Sadeghian, P.m and Webb, M.A. (2002), The Stigma of being pessimistically biased. Journal of Social and Clinical Psychology, 21, 92-107.
***Heinonen, K.,, et al. (2006). Parents’ optimism is related to their ratings of their children’s behavior. European Journal of Personality, 20
****Seligman, M. (2012). Flourish – A Visionary New Understanding of Happiness and Well-Being.

Könnte dir auch gefallen:

Lust auf mehr? Melde dich doch für meinen Newsletter an und ich schick dir meine Prokrastinations-Fahrplan zu!