Gegen diese Tage an denen alles schief läuft

Diese Tage kennen wir alle, oder? Tage an denen alles schief läuft. Man überhört den Wecker oder snoozed zu lange und auf einmal schreckt man auf, weil man schon viel zu spät dran ist. Die Dinge, die man sich vielleicht für den Morgen vorgenommen hatte, wie zum Beispiel die Bluse für die Arbeit noch zu bügeln, schafft man nicht mehr. Auch das Frühstück lässt sich nicht mehr in Ruhe vorbereiten. Statt gesundes Müsli mit Obst, gibt es nur schnell ein Toast mit Erdnussbutter und der Kaffee wird runtergeschlungen, während Frau sich noch schnell die Wimpern tuscht.

Im Büro dann angekommen, abgehetzt und hoffentlich gerade noch rechtzeitig zum ersten Termin, möchte man sich am liebsten erstmal von dem anstrengenden Morgen erholen. Aber statt Zeit zum Durchatmen prasseln die ersten Anrufe und Emails rein. Wenn dann mal kurz Zeit zwischendurch ist, gönnt man sich schnell einen Kaffee, der einen aber eher nervös macht statt wach. Beim Mittagessen kleckert man sich dann noch Soße über die (ungebügelte) Bluse und der Nachmittagstermin läuft auch nicht so richtig wie man sich das vorgestellt hat und der Chef ist sauer.

Abends kommt man dann völlig erschöpft und mit Kopfschmerzen nach Hause. Man stellt fest, dass man natürlich die eine Zutat die man fürs Abendessen brauchte beim Einkaufen am Tag zuvor vergessen hat. Dafür wird der Partner erstmal angemaunzt. Der nächste Supermarkt, zu dem man noch schnell flitzt, hat dann diese eine Zutat nicht mehr und beim nächsten Supermarkt steht man dann ewig in der Nach-Feierabend-Einkauf-Schlange bis man endlich bezahlen kann.

Was für ein scheiß Tag. Mal ehrlich. Man möchte sich dann eigentlich nur noch unter der Bettdecke verkriechen und sich den ganzen Abend Serien anschauen. Der Partner ist ja sowieso gerade sauer, weil man ihn vorher angemaunzt hat.

Manchmal gibt es solche Tage an denen alles schief läuft. Manchmal bleiben diese Tage nicht nur Tage, sondern manchmal werden daraus auch Wochen und man denkt sich desöfteren „Warum eigentlich immer ich?“.
Das schlimme ist, wenn wir erstmal in so eine Negativ-Spirale reingeraten, dann ist es auch wirklich schwierig dort wieder rauszukommen. Und es kann echt negative Konsequenzen haben.

In einer spannenden Studie* wurden die Teilnehmer gefragt, ob sie im Moment glücklich sind bzw. ob sie denken, dass sie eigentlich immer nur Pech haben. Die Teilnehmer wurden dann gebeten die Fotos in einer Zeitung zu zählen. Die Teilnehmer, die von sich selber behauptet haben, dass sie immer nur Pech haben, brauchten ungefährt zwei Minuten. Die anderen Teilnehmer brauchten zwei Sekunden.
Warum? Weil auf der zweiten Seite der Zeitung groß geschrieben stand „Hör auf zu zählen, es sind 43 Fotos!“. Die unglücklichen Teilnehmer haben dieses Überschrift übersehen und einfach weitergezählt.

Das heißt, wenn wir selber davon überzeugt sind, dass gerade alles in unserem Leben schief läuft, kann es passieren, dass wir (positive) Dinge, die in unserem Leben vorhanden sind übersehen. Zufälle und Chancen, die wir ergreifen könnten um etwas tolles zu bewegen, könnten wir übersehen.

Je mehr wir uns auf die negativen Dinge konzentrieren, desto mehr negative Dinge sehen wir und passieren uns auch. Aber andersrum geht das auch. Das ist dir doch bestimmt auch schon mal passiert oder? Dass dir eine gute Sache nach dem anderen passiert ist? Wenn es läuft, dann läuft es.

Seinen Fokus zu verändern ist wirklich nicht so leicht und es braucht Übung. Es ist ein Prozess der Zeit braucht. Aber was kann man machen, wenn man merkt, dass man sich gerade heute in einer Negativ-Spirale befindet?

1. Atmen.
Nimm dir 5 Minuten Zeit und konzentriere dich einfach nur auf deinen Atem. Spür einfach für ein paar Minuten nach, wie der Atem durch deinen Körper fließt. Sich auf seinen Atem konzentrieren hilft in den meisten Fällen gegen alles.

2. Setze dir eine Deadline
Das klingt etwas komisch, aber wenn ich merke, dass ich richtig doof drauf bin und irgendwie einfach gar nichts klappt, dann setze ich mir eine Deadline wann ich aufhören möchte so doof draufzusein. Wenn es sich nur um einen Tag handelt, dann nehme ich mir zum Beispiel vor nur noch eine Stunde schlecht drauf zu sein und dann mach ich etwas was mir gut tut.

3. Was ist heute schon positives passiert?

Denk mal nach, irgendetwas positives ist dir doch heute bestimmt schon passiert? Vielleicht hast du dich gefreut deine Kollegin wiederzusehen nach ihrem Urlaub? Wenn dir eine Sache einfällt, dann fallen dir bestimmt doch auch noch andere Sachen ein. Vielleicht sogar noch mehr als zwei?
Diese Übung hilft sofort sich auf die positiven Dinge im Leben zu konzentrieren. Wenn du diese regelmäßig machst, dann wird es dir in Zukunft immer leichter fallen hauptsächlich die positiven Dinge zu sehen.

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*Wiseman, R. (2003). The luck factor. The Skeptical Inquirer, 27, 1-5.

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