Was ist eigentlich Positive Psychologie?

Die meisten von Euch wissen wohl was Psychologie ist (die Lehre vom Erleben und Verhalten des Menschens – für die, die es jetzt doch nicht wussten). Aber Positive Psychologie – was is’n das eigentlich?

Tatsächlich ist der Bereich der Positiven Psychologie noch ziemlich jung. Quasi ein Baby – zumindest im Vergleich zu anderen Wissenschaften.

Ursprünglich hat Psychologie sich hauptsächlich mit psychischen Krankheiten beschäftigt. Es ging immer darum, den Menschen zu helfen die psychische Probleme hatten. Depressionen, Angststörungen, Schizophrenie… Diesen Menschen sollte ihr Leid so weit genommen werden, dass sie ein normales Leben führen können. Wenn ein Mensch also bei einer -10 steht, wird ihm durch die klassische Psychologie geholfen auf eine 0 zu kommen. Und das ist natürlich auch gut und wichtig.

Aber was passiert mit den Menschen, wenn sie dann bei einer 0 stehen? 0 ist weder gut noch schlecht. Irgendwie so blah. Wenn wir nicht mehr unglücklich sind, heißt es ja nicht automatisch, dass wir glücklich sind. Und was passiert mit den Menschen, die zwar nie im Minusbereich waren, aber schon immer auf einer 0 stehen? Deren Leben also auch irgendwie blah ist? Ist es nicht möglich von einer 0 auf eine +10 zu steigen? Und wenn ja, wie macht man das?

Und genau damit beschäftigt sich die Positive Psychologie. Sie beschäftigt sich damit, wie wir Menschen nicht nur „okay“ leben, sondern wie wir aufblühen können. To Flourish im Englischen (Das Wort an sich klingt schon irgendwie schön, oder?). Was macht uns eigentlich glücklich? Was macht unser Leben lebenswert? Mit diesen Fragen und mit Konzepten wie Optimismus, Vergebung und starken Beziehungen beschäftigt sich die Positive Psychologie.

Der Begriff der Positiven Psychologie stammt aus den 50er Jahren von Maslow (das ist der, der sich die Bedürfnispyramide ausgedacht hat – kennst du bestimmt!). Aber so richtig Fahrt aufgenommen hat die Positive Psychogie als 1998 Martin Seligman der neue Präsident der American Psychological Association wurde. Er hat sich Positive Psychologie quasi als Motto seiner Präsidentschaft ausgesucht und hat seine Kollegen dazu aufgefordert bitte auch zu erfoschen, was ein normales Leben besser macht.

Übrigens ist Seligmans Tochter der Grund, warum ihr Vater sich die Positive Psychologie als Motto genommen hat. In seinem Buch „Authentic Happiness“ ezählt er, wie seine Tochter Nikki durch den Garten tanzt, anstatt die Gartenarbeit zu machen, die er ihr aufgetragen hatte. Er schimpft mir ihr. Daraufhin erinnert sie ihn daran, dass sie bis zu ihrem 5. Geburtstag immer sehr weinerlich war. An ihrem 5. Geburtstag habe sie dann aber beschlossen damit aufzuhören. Und wenn sie aufhören könne immer so weinerlich zu sein, dann könne er auch aufhören so ein Miesepeter zu sein. Seligman beschloss daraufhin, diese Stärke in Nikki zu fördern und beschloss, dass auch die Wissenschaft sich auf die positiven Dinge konzentrieren sollte.

In den letzten zwanzig Jahren ist seitdem einiges passiert. Inzwischen gibt es sogar eine eigene Association nur für Positive Psychologie (International Positive Psychologie Association (IPPA)). Aber dennoch, in wissenschaftlicher Zeitmessung gesehen, ist die positive Psychologie noch ein Baby. Aber, das macht es wohl um so spannender. Es gibt noch viele Themen zu erforschen und Entdeckungen zu machen.

Könnte dir auch gefallen:

Lust auf mehr? Melde dich doch für meinen Newsletter an und ich schick dir meine Prokrastinations-Fahrplan zu!