Wie du dein Mindset auf Erfolg ausrichtest

Glaubst du, dass manche Menschen einfach mit bestimmten Talenten geboren sind? Manche Menschen sind halt einfach intelligent. Manche Menschen können eben einfach wahnsinnig gut malen, schreiben, singen… was auch immer. Diejenigen, die nicht mit diesem Talent geboren sind, haben einfach Pech?

Oder glaubst du, dass jeder seine Talente fördern und verbessern kann. Dass selbst jemand, der vielleicht nicht von Anfang an besonders gut malen kann, seine Fähigkeiten durch gezieltes Üben und Training deutlich verbessern und ausbauen kann? Glaubst du, dass man Intelligenz steigern kann?

Was meinst du? Werden wir mit bestimmten Talenten und Fähigkeiten geboren? Oder können wir sie auch selber beeinflussen?

Wenn du daran glaubst, dass wir unsere Talente, Fähigkeiten und Intelligenz auch beeinflussen können, dann brauchst du den Artikel schon fast gar nicht mehr lesen. (Doch, bitte, unbedingt!)

Diese zwei Sichten, die ich gerade beschrieben habe, sind zwei Mindsets, beschrieben von der Stanford Psychologin Carol Dweck. 

Carol Dweck zeigt in ihrer Forschung, dass der Glaube ob wir unsere Intelligenz, Fähigkeiten und Talente stärken können, oder eben nicht, unseren Erfolg beeinflusst. 

Sie unterscheidet zwischen dem „Fixed Mindset“ und dem „Growth Mindset“.

Menschen die ein Fixed Mindset haben, glauben dass ihre Talente, Fähigkeiten und Intelligenz ziemlich stabil sind. Sie glauben nicht daran, dass sie sich leicht verändern lassen. 

Menschen die ein Growth Mindset haben, erkennen, dass Menschen unterschiedliche Fähigkeiten und Talente haben, aber auch dass diese durch gezieltes Training und Üben veränderbar sind. 

Menschen mit einem Fixed Mindset glauben, dass Talente angeboren sind und daher nur schwierig veränderbar. Manchen Menschen sind eben einfach gut in bestimmten Dingen während andere es nicht sind. Aufwand oder Anstrengungen sind für sie negativ behaftet. Das brauchen nur Menschen, die nicht gut in diesen Dingen sind. Herausforderungen werden vermieden, Fehler entmutigen und bei Feedback werden sie defensiv und nehmen es persönlich.

Menschen mit einem Growth Mindset glauben, dass wir die Fähigkeit haben zu wachsen und uns kontinuierlich zu verbessern. Misserfolge sind für sie etwas woraus sie lernen können. Menschen die in bestimmten Dingen gut sind, sind es weil sie dafür hart gearbeitet haben. Aufwand und Anstrengungen sind ein wichtiger Teil des Prozesses um Dinge zu lernen und besser zu werden. Herausforderungen werden dankend angenommen und als Chance gesehen. Fehler und kritisches Feedback werden ebenfalls als Chancen gesehen aus denen man lernen kann.

Die Studien von Carol Dweck zeigen, dass Menschen mit einem Fixed Mindset in vielen Dingen eher unterdurchschnittlich abschneiden, während Menschen mit einem Growth Mindset sich oft kontinuierlich weiterentwickeln und verbessern. 

Ist ja eigentlich auch logisch. Wenn jemand mit einem Fixed Mindset eine schlechte Note in einer Matheklausur zurück bekommt, was wird er dann denken? Da er denkt, dass seine Fähigkeiten nicht veränderbar sind, wird er denken, dass er eben einfach schlecht in Mathe ist. Die nächste Klausur wird also ähnlich ausfallen wie die erste und seinen Glauben an seine nicht-vorhandenen Mathefähigkeiten als sogar noch stärken.

Wenn jemand aber mit einem Growth Mindset eine schlechte Note in einer Matheklausur zurück bekommt, was wird dann passieren? Sie wird die schlechte Note als Chance nehmen daraus zu lernen, wird sich wahrscheinlich anstrengen für die nächste Klausur und schätzungsweise eine bessere Note schreiben. Dies wird ihren Glaube daran, dass sie sich kontinuierlich verbessern kann, stärken und die übernächste Matheklausur wird eventuell dann sogar noch besser werden. 

Heißt also, wollen wir erfolgreich sein, dann brauchen wir ein Growth Mindset.

Nun, es ist wichtig zu sagen, dass unser Mindset nicht entweder oder ist. Meistens kommt es auf die Situation drauf an. Wir können bei bestimmten Themen ein Fixed Mindset haben und in anderen Themen ein Growth Mindset. 

Dennoch ist es wichtig, sich selber bewusst zu machen, in welchen Situation unser Mindset uns vielleicht zurückhält. 

Welche Dinge sagst du dir regelmäßig?
„Ich bin nicht gut in Mathe.“
„Ich bin einfach nicht kreativ.“
„Ich bin einfach faul.“

Wie kann man sein Mindset ändern?

Durch kleine Schritte. Was heißt das? Ich gebe dir ein Beispiel: Hättest du mich vor einigen Jahren gefragt, ob ich eine gute Läuferin bin, hätte ich dich ausgelacht. Ich und Laufen? Niemals. Ich bin einfach keine Läuferin. Fixed Mindset.

Heute habe ich zwei Halbmarathon-Medaillen an meiner Wand hängen. Am Anfang konnte ich keinen Kilometer durchlaufen. Ich war fix und fertig. Aber das war okay, denn ich habe mich darauf konzentriert Stück für Stück immer weiter laufen zu können. Auf diese kleine Verbesserung habe ich mich konzentriert und mit der Zeit kamen dann einige Kilometer zusammen. Hätte ich mir direkt am Anfang vorgenommen 10 Kilometer am Stück zu laufen, ich wäre kläglich gescheitert, hätte meinen Glauben dass ich keine Läuferin bin gestärkt und wäre eventuell nie wieder gelaufen. Inzwischen habe ich ein anderes Mindset was das Laufen angeht. Ich weiß, dass ich nach einer langen Trainingspause (im Winter bin ich dann doch oft zu bequem…) nicht direkt wieder 10 Kilometer schaffe. Also fang ich klein an, denn ich weiß auch, dass die Kondition ziemlich schnell wieder kommt, wenn ich dran bleibe.

Dieses Prinzip lässt sich auf ziemlich alles übertragen. Beispielsweise Mathenoten. Direkt von einer fünf auf eine eins zu kommen ist wohl eher utopisch. Also vielleicht erstmal auf eine vier. 

Konzentriere dich nicht auf das Ergebnis, sondern auf den Prozess. Sieh dir die kleinen Verbesserungen an. Wenn du merkst, dass du dich kontinuierlich weiterentwickelst, egal wie langsam, dann wirst du automatisch irgendwann ein Growth Mindset annehmen.

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