Glücklicher werden – geht das überhaupt?
Wir kennen bestimmt alle solche Menschen, die einfach immer glücklich sind. Die einfach immer am Lachen sind und immer gut gelaunt. Und dann gibt es da noch die Menschen, die auf der komplett anderen Seite liegen. Die in allem etwas negatives sehen. Die immer grummeln und meckern.
Die meisten Menschen liegen wohl irgendwo dazwischen. Weder super glücklich, noch besonders unglücklich. Es ist halt irgendwie alles schon ganz okay.
Aber wenn man dann diese Menschen sieht, die immer glücklich sind (vom Gefühl her zumindest – schließlich ist kein Mensch immer glücklich), dann nagt vielleicht doch ein kleines bisschen der Neid an uns. So glücklich wie die – das will ich auch!
Viele Menschen denken dann in der Situation aber – Naja, diese Person ist von Natur aus eben so. Und ich bin eben von Natur aus nicht so glücklich.
Aber ist das wirklich so? Haben wir von Natur aus ein bestimmtes Glücklichkeits-Level? Steckt Glück in unseren Genen?
Die Antwort ist Jein.
Lange Zeit dachte man in der Wissenschaft tatsächlich, dass wir alle ein genetisch bestimmtes Glücklichkeits – Level haben.
Inzwischen hat sich dies aber etwas geändert. Im Moment nimmt man an, dass wir Menschen eine bestimmte Baseline an Glücklichkeit haben.* Eine bestimme Grundglücklichkeit quasi. Wenn es uns schlecht geht, dann fallen wir unter dieser Baseline und wenn es uns gut geht übersteigen wir sie. Egal ob negative oder positive Erlebnisse – im Grunde kehren wir immer wieder zu dieser Baseline zurück. Wenn unsere Baseline natürlich generell schon sehr hoch liegt, werden wir extrem glücklich bei positiven Ereignissen und weniger unglücklich als andere bei negativen Ereignissen.
Die gute Nachricht: Auch nach schlimmen Schicksalsschlägen kehren wir meist zu dieser Baseline zurück. Auch wenn uns schlimme Dinge im Leben passieren, sind wir auf lange Sicht gesehen oft nicht unglücklicher als vorher.
(Es gibt aber auch einige wirklich traumatische Erlebnisse von denen man sich nicht oder wirlich nur sehr schwierig erholt.)
Weitere gute Nachricht: Diese Baseline lässt sich auch anheben!
Um diese Baseline anzuheben, gibt es einige Prinzipien, die auf fast jeden Menschen zutreffen. Dazu gehören zum Beispiel Dinge wie Meditation. Darauf werde ich in weiteren Posts noch weiter eingehen.
Aber besonders wichtig ist, sich auf die kleinen Dinge zu konzentrieren. Die kleinen Dinge im Alltag, die uns, wenn manchmal auch nur für einen kurzen Moment, glücklich machen. Sei es der Lieblingssong, ein Stück Schokolade, ein guter Kaffee am frühen Morgen.
Wenn wir uns immer wieder Zeit für die kleinen Dinge im Alltag nehmen, die uns glücklich machen, dann können wir auf Dauer unsere Baseline erhöhen.
Glück kommt also nicht einfach so von alleine. Wir müssen uns aktiv darum kümmern.
Also, warum hörst du heute Abend nicht mal wieder einen Lieblingssong und kochst dir mal wieder dein Lieblingsessen? Wenn Kochen und Essen dich glücklich machen vorausgesetzt natürlich. Aber wen macht Essen schon nicht glücklich?
Quellen:
*“Lyubomirsky, S., Sheldon, K. & Schade, D. (2005). Pursuing happiness: the architecture of sustainable change. Review of General Psychology, 9, 111-131.
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