5 Denkfehler, die dich unglücklich machen

Begehst du regelmäßig Denkfehler, die dich unglücklich machen könnten? Wir Menschen denken zwar die ganze Zeit, aber so ganz generell sind wir eigentlich nicht besonders gut im Denken. Wir sind im Alltag sehr oft Opfer von Denkfehlern oder auch Heuristiken, die dafür sorgen, dass wir zwar schnell zu einem Ergebnis kommen, das Ergebnis aber nicht unbedingt besonders gut ist. Unsere Denkergebnisse und Schlussfolgerung sind oft verzerrt, weil wir nicht die kognitiven Kapazitäten haben um alle Informationen einzubinden. Selbst wenn wir die Kapazitäten hätten, so würde uns dann zumindest die Zeit fehlen. Es ist also gar nicht so schlecht beim Denken Abkürzungen zu nehmen. Denn das bewahrt unser Gehirn davor völlig überfordert zu sein. 

Problematisch wird es aber, wenn diese Denkfehler uns im Alltag beeinträchtigen und uns vielleicht sogar unglücklich machen. Denn leider hat unser Gehirn auch die automatische Angewohnheit erstmal von den allerschlimmsten Dingen auszugehen. Es will uns schützen – vor der Ablehnung anderer Menschen und allem, was es sonst noch so als Gefahr sieht. Als die Überlebenschancen der Menschen in der Steinzeit noch generell eher gering waren, war das bestimmt sehr praktisch. In unserer modernen Welt ist das meist eher anstrengend.

Ich möchte Euch also heute fünf Denkfehler vorstellen, die den meisten Menschen im Alltag passieren. Oft hilft es schon sich diesen Fehlern bewusst zu sein. Wenn uns diese Fehler auffallen, dann fällt es uns oft leichter von ihnen Abstand zu nehmen. „Hach, witzig, jetzt habe ich hier schon wieder diesen einen Denkfehler gemacht. Dabei ist doch eigentlich alles gar nicht so schlimm.“.  Auf diese Art und Weise können wir negative Gedanken loslassen.

5 Denkfehler

1. Gedankenlesen

Beim Gedankenlesen, wie der Name schon sagt, denkst du, dass du die Gedanken deines Gegenüber lesen kannst. Nimm mal an, du gibst eine Präsentation und einer deiner Zuhörer guckt irgendwie komisch. Dein erster Gedanke könnte sein „Oh Nein, der denkt bestimmt ich hab gar keine Ahnung und findet meine Präsentation total doof!“. Du lässt dich völlig verunsichern, obwohl du ja gar nicht weißt was er denkt. Vielleicht hat er das Mittagessen nicht vertragen und gerade super starke Bauchschmerzen.

Gedankenlesen kann übrigens auch andersrum auftreten. Nämlich, dass wir davon ausgehen, dass die andere Person doch bitte verstehen soll, wie es uns gerade geht und was wir gerade durchmachen. Beispielsweise, wenn wir erschöpft nach Hause kommen und nur noch auf das Sofa wollen. Unser Partner will aber unbedingt noch etwas unternehmen. Dann kann es schon mal passieren, dass man vielleicht wütend wird, weil man sich denkt „Warum merkt er denn nicht, dass ich fix und fertig bin?“

2. Personalisieren

Das Personalisieren ist oft sehr ähnlich dem Gedankenlesen. Man bezieht das was passiert oder wie sich ein Mensch verhält auf sich selber. Beispielsweise wenn ein Kollege sehr schlechte Laune hat, und du denkst „Oh, was hab ich bloß falsch gemacht, dass er so schlechte Laune hat?“. Vielleicht hat der Kollege sich aber auch einfach am Morgen mit seiner Frau gestritten und es hat sehr wahrscheinlich gar nichts mit dir zu tun. 

Eine Frage, die dir sehr helfen kann um aus dieser Denkfalle rauszukommen: „Welche Erklärung gibt es für dieses Ereignis/Verhalten noch?“

3. Externalisieren

Das Externalisieren ist das Gegenteil vom Personalisieren. Dabei gehst du davon aus, dass sowieso alles außerhalb deiner Kontrolle liegt und du sowieso nichts machen kannst. Beispielsweise findest du keinen neuen Job. Aber anstatt das Problem bei dir zu suchen, wie beim Personalisieren, gehst du beim Externalisieren davon aus, dass das Problem irgendwo im Außen liegt. Zum Beispiel „In diesen schlimmen wirtschaftlichen Zeiten findet sowieso niemand einen Job, ich also auch nicht.“  

Das Problem dabei ist, dass du damit deine Verantwortung abgibst. Du wirst wahrscheinlich in alle Bewerbungsgespräche wenig motiviert reingehen, weil du erwartest sowieso eine Absage zu bekommen. Die fehlende Motivation wird garantiert beim Gegenüber ankommen und es führt dann dazu, dass du den Job tatsächlich nicht bekommst. Die fühlst dich in deiner Annahme noch mehr bestätigt und verlierst noch mehr die Motivation. Ein Teufelskreis!

4. Katastrophendenken:

Das Katastrophendenken sieht man ziemlich oft bei Menschen die unter Angststörungen leiden. Im Prinzip fällst du beim Katastrophendenken in eine Abwärtsspirale, in der du ein negatives Ereignis immer weiter spinnst. Wenn du zum Beispiel einen kleinen Fehler im Job gemacht hast und dann denkst „Der Fehler kostet mich bestimmt meinen Job, ich werde arbeitslos, meine Frau wird mich verlassen und ich werde auf der Straße landen und nie wieder meine Kinder sehen.“ In deinen Gedanken landest du von einem kleinen Fehler direkt auf der Straße und unter der Brücke. Das schlimmste was jemals passieren könnte wird in deinen Gedanken wahr. Klingt irgendwie fast lächerlich, aber es gibt sehr viele Menschen, die zum Katastrophendenken neigen.

Eine Möglichkeit dagegen vorzugehen ist die Gedankenstopp Methode. Wenn du merkst, dass du in das Katastrophendenken verfällst, dann rufe einfach laut Stopp! Oder male dir ein Stoppschild aus (wenn du gerade nicht laut rufen möchtest.). Du wirst merken, nach ein paar Wochen Übung wird es dir leichter fallen diese Gedanken unter Kontrolle zu bekommen. 

5. Willkürliche Schlussfolgerung:

Die Willkürliche Schlussfolgerung tritt immer dann auf, wenn dir wichtige Informationen zu einem Ereignis fehlen, du aber trotzdem sofort eine, meist negative, Schlussfolgerung ziehst. Beispielsweise wenn du eine E-mail von deiner Chefin bekommst „Ich muss unbedingt mit dir reden! Ruf mich sofort zurück!“. Es könnte natürlich sehr viele Gründe haben warum die Chefin unbedingt mit uns sprechen möchte. Aber anstatt erstmal abzuwarten, treffen wir sofort eine Schlussfolgerung. Diese fällt meistens nicht besonders gut aus und in diesem Fall könnte es beispielsweise sein dass wir uns sofort überlegen, wofür wir Ärger bekommen könnten. Was haben wir bloß falsch gemacht? Wir gehen erstmal vom Schlimmsten aus. 
Aber vielleicht möchte deine Chefin dir auch einfach nur ein Kompliment eines Kunden über deine Arbeit weitergeben? Du wirst es erst wissen, wenn du mit ihr gesprochen hast. Sich vorher schon Sorgen zu machen ist ja eigentlich völlig unnötig. 

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